Ein Tag im Spätsommer
(Bild: Rut Hanselmann)
Der Wind hat sich gedreht
ich verliere die Richtung
falle aus dem Weg
ich sehe den Schwalben nach
mein Blick verirrt sich
die Zeit läuft rückwärts
manchmal verfliegt sich
eine Melodie
Töne
lösen sich ab
fallen
in tiefes Dunkelblau
nichts
ist mehr aufzuhalten
Erinnerungen
fahren ihre Krallen aus
ziehen das Blut aus der Haut
in diesen Augen-Blicken
wehen die Wetterfahnen
auf Halbmast
die Jahre
liegen auf Halde
in Tage und Stunden gebündelt
ich aber
denke mich
hinter den Atem des Windes
schlage mich
mit Stummheit
und lerne
die Vergänglichkeit der Schwalben